Land
Ghana liegt im Westen Afrikas und grenzt somit im Süden an den Atlantik. Seit 1966 ist der Volta-Stausee der größte Binnensee des Landes. Etwa 2/3 der Landesfläche werden über ihn entwässert. Er liegt im Zentrum des Landes und ist mit einer Größe von 8.502 km² etwa 15-mal größer als der Bodensee (536 km²).
Der Rohstoffreichtum des Landes – im Besonderen Gold – spiegelt sich auch im Namen „Goldküste“ wieder, welchen die ehemalige Kolonie Englands auch bis heute noch führt. Ghana ist insgesamt eher flach. Etwa die Hälfte des Landes liegt unter halb von 150 Metern. Die größte Erhebung im Land ist mit 885 Metern Höhe der Mount Afadjato direkt an der Grenze zu Togo. Der zweithöchste Berg Ghanas ist der Mount Dzebobo mit 876 Metern, er liegt nördlich des Mount Afadjato und ebenfalls direkt an der Grenze zu Togo. Beide Berge sind Teil der Akwapim-Togo-Kette.
Ghana ist ein tropisches Land und kennt somit keine Jahreszeiten, sondern einen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit. Dazu bestimmen gleich lange Tag- und Nachtzeiten das Leben der Ghanaer. Grob lässt sich das Klima in den feuchten Süden mit seinen immergrünen Regenwaldgebieten und den trockeneren Norden mit seiner Savanne einteilen. Innerhalb der letzten 50 Jahre schrumpfte die Fläche des Regenwaldes um mehr als die Hälfte auf 40.000 km². Jährlich verzeichnet das Land eine Waldabnahme von 1,7 Prozent. Rodungen und der Export von Edelhölzern sind die Hauptgründe für diese rapide Reduktion der Waldfläche. Zwischen November und Februar bestimmt der Harmattan, ein Passatwind, die trockene Jahreszeit.
Die vielfältigsten Nutzpflanzen werden im Rahmen von Plantagenwirtschaft produziert. Zumeist finden sich diese Plantagen auf dem nunmehr gerodeten Gebiet des ehemaligen Regenwaldes. Hier werden Ananas, Bananen, Kochbananen (Plantain), Avocados, Papayas, Guaven, Apfelsinen und Zitrusfrüchte angebaut. Auch viele Gewürzpflanzen, wie beispielsweise Gewürzvanille, werden in Ghana kultiviert.
Das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen des Landes nimmt erst in jüngster Zeit immer mehr zu. Die ghanaische Wirtschaft, insbesondere der Bergbau in Ghana, hat im Land teilweise erhebliche Umweltschäden verursacht. Die fehlende staatliche Organisation der Müllbeseitigung ist ein weiteres großes Problem welches besonders in den Metropolen in Erscheinung tritt. Nur ungefähr fünf Prozent des Mülls in Ghana werden wiederverwendet oder dem Recycling zugeführt.
Ashaiman
Ashaiman ist eine Stadt im Südosten Ghanas. Seit der letzten Volkszählung 2010 (damals ca. 200 000 Einwohner) ist die Einwohnerzahl weiter rasant gestiegen und wir heute auf fast 1. 000 000 geschätzt. Damit gehört sie zu einer der größten Städte Ghanas. Die Stadt liegt nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Accra entfernt und war bis 2008 ein bekanntes Slum der Hafenstadt Tema. 2008 wurde Ashaiman unabhängig und ist heute für ihre enge Besiedlung sowie die hohe Arbeitslosigkeit bekannt. Aus allen Regionen Ghanas, sowie aus umgebenden Ländern kommen Menschen nach Ashaiman und siedeln sich dort an. Sie hoffen auf Arbeit, da Ashaiman eine große Markt- und Handelsstelle ist. Dies bringt jedoch auch soziale Schwierigkeiten mit sich, woraus Armut, Kriminalität und Obdachlosigkeit entstehen können. Dem möchte die Aktion Lichtblicke entgegenwirken, indem wir diesen Straßenkindern eine Chance auf eine bessere Zukunft geben wollen.
Ayikuma
Ayikuma ist ein kleines Dorf auf dem Land und liegt circa 35 km nördlich von Ashaiman. Hier wird vor allem Landwirtschafft betrieben. Unser WEM Centre liegt etwas außerhalb, ca. 1 km vom Zentrum entfernt.
Leute
Die Einwohner Ghanas werden korrekt als Ghanaer/in bezeichnet. Mit einer Lebenserwartung von 57 Jahren gehört Ghana zu den führenden afrikanischen Ländern.
Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist unter 16 Jahre alt und jährlich ist ein Bevölkerungswachstum von 2 Prozent zu verzeichnen, welches das geringste Bevölkerungswachstum aller Staaten im südlichen Westafrika ist.
Die 24.000.000 Einwohner Ghanas gehören unterschiedlichsten Ethnien und Sprachgruppen an, sodass man von einem Vielvölkerstaat sprechen kann.Die Bevölkerungszahl der unterschiedlichen Ethnien reicht von einigen hundert bis zu einigen Millionen Menschen.
Mit 79 verschiedenen Sprachen und Idiomen ist die Sprachvielfalt sehr groß. Amtssprache ist Englisch.
Viele Ghanaer/innen wachsen bereits in den ersten Lebensjahren mit mehreren Sprachen auf und lernen dann in der Schule die lokal dominierende Sprache Akan und/oder Englisch (70 Prozent).
Mit 69% dominieren Christen die religiöse Zugehörigkeit.
Die meisten Einwohner leben in Großfamilien, doch diese Struktur weicht jedoch in den Städten immer mehr auf.
Viele Jugendliche zieht es in die großen Städte des Landes: Accra, Tema, Kumasi oder Sunyani. Da ihr Bildungsstand häufig gering und das Arbeitsangebot begrenzt ist, landen sehr viele dieser Jugendlichen auf der Straße. Allein in Accra sind nach Angaben der Welthungerhilfe etwa 30.000 Kinder und Jugendliche obdachlos.
Neben den üblichen medizinischen Anforderungen, die durch Regierungsprogramme weiter verbessert werden, hat Ghana zusätzlich das Problem der tropischen Krankheiten zu bewältigen. Malaria, Cholera, Typhus, Tuberkulose, Gelbfieber sowie Hepatitis A und Hepatitis B sind einige der am häufigsten auftretenden Krankheiten.